Der Brunnen
Die Wasserfassung des Schlossbergbrunnens ist einzigartig in unserer Region. Sie diente der Trinkwasserversorgung und bestand aus einem Sickerstollen, der sich bogenförmig um den Sporn des Schlossberges erstreckte. Ursprünglich hatte er eine Länge von mindestens 60 m – heute ist nur noch ein kurzes Teilstück vorhanden, das vor wenigen Jahren mühsam saniert wurde.
Aus welcher Zeit der Sickerstollen stammt ist unbekannt. Aus verlässlichen Quellen weiß man aber, dass solche Anlagen bereits im Mittelalter zur Trinkwasserversorgung von Burgen und Siedlungen gebaut wurden. Bei besonderen geologischen Verhältnissen sind einzelne Sedimentschichten des Sandsteinfelsens wasserführend. Um das Sickerwasser zu sammeln hatte man den Felsen nahezu senkrecht abgeschrotet und schmale, leicht ansteigende Sicken (Gerinne) in die Felssohle eingemeißelt. Talseitig wurde eine Sandsteinmauer errichtet um die Anlage mit großen Steinplatten abzudecken. So entstand ein Stollen der verhinderte, dass das gewonnene Wasser verschmutzt oder verdunstet.