Hier wurde einst Flachs „geretzt“.
Die Flachs- oder Leinenfaser wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen. Flachsfasern gehören zu den ältesten Grundstoffen menschlicher Kleidung. Als retzen oder rösten – ursprünglich rotten – bezeichnet man einen Arbeitsgang zum Gewinnen von Pflanzenfasern.Hierbei wird der die Fasern verbindende Pflanzenleim durch Bakterien und Pilze aufgelöst und die Faserbestandteile in den anschließenden Prozessen – Brechen, Schwingen, Hecheln – voneinander getrennt. Die so gewonnenen Fasern werden zu Garn versponnen und zu Geweben – Leinen, Leintuch, Linnen – weiter verarbeitet.
Man unterscheidet beim „Retzen zwei Verfahren: die Feldröste. Hierbei werden die gerauften Pflanzenstängel zum Trocknen mehrere Wochen auf einer Wiese ausgelegt.
Ein weiteres historisches Verfahren ist auch die Kaltwasserröste bei der das Flachsstroh in Brunnen oder Wassergräben geröstet wurde. Dies hat dem Retzenbrunnenseinen Namen gegeben.
Linde
> >Die Dorflinden, Gerichtslinden, Kirchlinden, Tanzlinden, Hofbäume, Sagen, Gebräuche und Ortsnamen zeugen von der jahrhundertelangen vielseitigen Bedeutung und der mythologischen und religiösen Symbolkraft der Linden.
Die Linde steht somit für Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat sowie für Tapferkeit und Sieg und hat für den Menschen einen ganz besonderen Stellenwert. Nach überstandenen Kriegen und Epidemien - wie die Pest im 17. Jh. - gab es den Brauch, sogenannte Friedenslinden zu pflanzen.
Rochuskapelle
> >1697 im Friedensvertrag von Ryswick war in Hohenecken eine Kirche verzeichnet, die schon immer den Protestanten gehörte. Dieses Kirchlein muss in den Jahren nach der Reformation nach 1565 erbaut worden sein. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Kaiserslautern am 29.9.1688 von französischen Truppen eingenommen. In dieser Zeit wird auch Burg Hohenecken unter General Bouffleur besetzt, später iedergebrannt und gesprengt. In diesen Kriegswirren wurde auch die „untere Kirch“ stark in Mitleidenschaft gezogen ...
Gottesdienste konnte man dort nicht mehr feiern. So wurde im Jahre 1747 mit Unterstützung des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor mit dem Bau der Rochuskapelle begonnen.
Im Juli 1748 vermeldeten Franziskanermönche, dass die alte Kapelle von neuem errichtet und wiederaufgebaut worden sei –ein Indiz dafür, dass die „untere Kirch“ am gleichen Platz stand wie die heutige Rochuskapelle. Die dem Pestheiligen Rochus geweihte Kapelle steht in Erinnerung an die Pestzeit, die 1666 in Kaiserslautern grausam wütete.